lapalma_230


La Palma – a soundscape excursion
(isla sonora y soñada)

ZwergProductions ZP 9701

Mit diesem Klangbild von der kanarischen Insel La Palma beschließen Michael Rüsenberg und Hans-Ulrich Werner ihre „iberische Trilogie“, deren andere Teile „Lisboa – a soundscape portrait“ (1994) und „Madrid – a soundscape collective“ (1995) sind.

Auf La Palma rücken die Welten zusammen. Terrassenbau mit der Hacke, Ziegenherden, solar betriebene Straßenbeleuchtdung, Monokulturen für Bananen, bäuerliche Gärten, Windkraftanlagen. Wie bei einer tektonischen Faltung schieben sich traditionelle Wirtschaftsweisen, Massenproduktion und die ersten Anzeichen einer nachhaltigen Entwicklung übereinander.

Der Untertitel “isla sonora y soñada“ ist kaum ins Deutsche zu übertragen; gemeint ist etwa “die klingende und die erträumte Insel“.

Das erste Adjektiv bezieht sich auf die als „diapositivas sonoras“ gehaltenen Stücke; das sind - photographischen Schnappschüssen gleich - klingende Momentaufnahmen bestimmter Orte oder Zustände, als solche klangtechnisch unbearbeitet.

„Escenas acústicas“ nehmen sich hingegen die Freiheit Klangbearbeitungen; das können Klangreportagen sein (z.B. über die Bananenkultur oder das nur alle 5 Jahre stattfindende Fest “Bajada de la Virgen“), oder Klangportraits (z.B. des Ortes “San Andres“) oder mehr von einer musikalischen Dramaturgie bestimmte Transformationen der Originalquellen (etwa der track über die Töpferei „El Molino“)

„Escenas acústicas“ gipfeln im Titelstück, das wie ein Epilog die meisten Klänge der CD noch einmal bündelt und mit einem forcierten Rhythmus unterlegt, gewonnen aus etlichen Klangdetails der vorherigen Stücke.

Bei Rüsenberg/Werner können Sie Hören lernen. Spiegel Online